Nicht mehr aufschieben oder: Wie Sie Dinge erledigen und Stress reduzieren

11. Aug 2017 | 6 Kommentare

Schritt für Schritt zum „✓ Erledigt“

Stehen Sie auch manchmal vor einem Berg von gefühlt 1000 Dingen, die zu erledigen sind und wissen einfach nicht, wo Sie anfangen sollen? Oder ist es „nur“ ein Projekt, das vielleicht neu oder unübersichtlich ist und Sie wissen nicht, was Sie zuerst machen sollen? Es setzt Sie unter Druck, macht Ihnen Stress und raubt Ihnen den letzten Nerv. Es geht Ihnen immer und immer wieder durch den Kopf und wird gefühlt immer größer und größer, immer mehr und mehr. Und statt irgendwo anzufangen, schieben Sie es vor sich her. Ein klassischen Verhalten  😉

Ob es jetzt die Aufschieberitis ist, der innere Schweinehund oder irgendetwas anderes, ist an dieser Stelle erst einmal völlig egal. Sicher gibt es etwas, was uns zu diesem Verhalten bewegt. Unsere sogenannten Glaubenssätze. Diese können wir natürlich hinterfragen und aufdecken, um sie zu bearbeiten und zu lösen. Doch das steht auf einem anderen Blatt.

Hier geht es um eine sehr effektive Technik, die Sie schon mal ein Stück weiter bringt.

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So geht es: Schritt für Schritt vom Aufschieben zum Anpacken!

Sie haben 1000 Dinge zu erledigen?

  1. Aufschreiben

    Nehmen Sie sich ein Blatt Papier und schreiben Sie alles auf. Ja, alles! Jedes einzelne Detail, das Ihnen im Kopf rum wuselt. Wenn es sich bei Ihnen um diese gefühlten tausend Dinge handelt, dann schreiben Sie sie alle auf. Alles was Ihnen einfällt, alles was Sie erledigen müssen, wollen, sollen, können. Machen Sie eine Liste. Schreiben Sie alles unsortiert auf, so wie es Ihnen jetzt in den Kopf kommt. Bewerten Sie nicht. Ordnen Sie nicht. All das kommt gleich. Erst einmal „muss“ alles aus Ihrem Kopf aufs Papier. Und ja, ich meine ALLES. Auch kleine Zwischenschritte. Denn auch diese müssen ja gemacht werden und beanspruchen nachher Zeit.
    Ich persönlich nehme dafür das gute alte Blatt Papier und einen Stift. Denn auch das Schreiben an sich, die Bewegung hat schon einen Effekt. Wie Sie es machen ist Ihnen natürlich frei gestellt.

  2. Sortieren

    Nun geht es ans Sortieren. Nehmen Sie zum Beispiel farbige Stifte oder Textmarker und markieren Sie die Punkte, nach Ihrer Priorität. Die höchste Priorität zuerst. Danach die zweite uns so weiter. Punkte, die zwar „irgendwann“ mal erledigt werden sollten, aber hinten angestellt werden können, setzen Sie in Klammern.
    Sie können auch die Liste zerschneiden und die einzelnen Papierschnipsel neu zusammen sortieren. Dann auf ein neues Blatt kleben oder einfach mit einem Klebestreifen zusammenfügen.
    Nehmen Sie es als kreativen Prozess und probieren Sie aus, wie es Ihnen am leichtesten fällt. Wenn es Ihnen mit schöner Musik und einem Kaffee leichter fällt, dann machen Sie sich Musik an und einen Kaffee.

  3. TUN – Umsetzen

    Jetzt nehmen Sie einen Punkt der „Priorität 1“ und beginnen Sie mit der Umsetzung. Sie fangen einfach an. Sie machen sofort den ersten Schritt. Auch wenn er noch so klein ist. Auch wenn Sie in dem Moment „eigentlich“ gar keine Zeit haben. Und wenn es erst einmal „nur“ ein Handgriff ist. Anschließend schreiben Sie sich den nächsten Schritt auf ein Zettel, um dort später weiterzumachen, wo Sie stehen geblieben sind.

    „Den weiß ich ja dann“ könnte jetzt ein Gedanke sein. Ja, sicher. ABER Sie machen Ihren Kopf davon frei. „Hoffentlich denken ich nachher daran….“, sind nämlich ebenfalls häufige Gedanken. Und diese Gedanken rauben uns Kapazitäten, Zeit und Nerven. Wenn wir später etwas weiter machen oder erledigen wollen, beginnen wir sonst wieder mit dem Durchdenken der Schritte, was wir wie wann machen müssen. Wenn es aber auf dem Zettel steht, brauchen Sie es einfach nur umsetzen. Logisch, oder?!

    So gehen Sie weiter voran. Punkt für Punkt, Schritt für Schritt.

    Planen Sie sich für die einzelnen Schritte Zeiteinheiten ein. Gerade bei den unliebsamen Arbeiten vielleicht erst einmal lieber kleinere Etappen. Zum Beispiel 30-60 Minuten, dann eine Pause von 5-10 Minuten. Und dann noch einmal. Arbeiten Sie hier mit einem Wecker, einem Timer, um sich auf die Umsetzung zu konzentrieren,  und nicht immer wieder auf die Uhr zu schauen.

    Bereiten Sie sich auch den nächsten Tag vor.
    Planen Sie so den ersten Schritt, die erste Aktion des Tages. Dafür überlegen Sie am Abend, was Sie am nächsten Tag unbedingt erledigen müssen. Sie schreiben sich den ersten Schritt auf und legen sich nur das bereit, was Sie dafür benötigen. Auf den Schreibtisch, auf den Computer, wo auch immer Sie es umsetzen werden. Und am nächsten Tag machen Sie als erstes genau das. Keine E-Mails, keine Internet, keine andere Ablenkung!!! Sie setzen das um, was Sie sich aufgeschrieben haben und erst dann alles andere. Sie werden überrascht sein, wie gut das geht. Und wie gut es sich anfühlt, wenn Sie die erste Aufgabe am Morgen erledigt haben. Danach können Sie es durchstreichen, einen Haken dran machen, den Zettel zerknüllen und weg schmeißen. So starten Sie auch noch mit einem guten Gefühl in den Tag.  🙂

  4.  Belohnen

    Belohnen? Aber es muss doch erledigt werden. Warum sollte ich mich dafür belohnen? Weil es hilft. Es funktioniert einfach. Belohnung ist Motivation. Psychologisch gesehen ein sehr effektives Instrument.

    Und womit soll ich mich belohnen? Es können Kleinigkeiten sein… Machen Sie sich Ihr Lieblingslied an, tanzen Sie, setzen Sie sich einen Moment in die Sonne, nehmen Sie sich kurz Zeit für sich, machen Sie sich einen Kaffee und trinken ihn in Ruhe.

    „Aber diese Zeit habe ich ja nicht.“ Doch! Die haben Sie! Es sind ein paar Minuten. Nehmen Sie sich einen Wecker (den guten alten Küchenwecker oder Ihr Handy) und stellen ihn auf 3-5 Minuten. Diese Zeit haben Sie! Und wenn nicht, dann fragen Sie sich bitte warum… (und diese Warums und Gründe können Sie auch alle aufschreiben, um Ihren Glaubenssätzen auf die Spur zu kommen  😉 )

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Sie haben „nur“ ein Projekt zu erledigen?

Es gibt genauso Aufgaben, die zwar scheinbar „nur“ ein Projekt umfassen, aber dennoch SO GROß und aufwendig erscheinen. Es kann zum Beispiel etwas Neues sein, wo vieles noch ungeklärt ist und viele Fragen auftauchen.

Gehen Sie so vor wie oben beschrieben. Denn auch hier gilt: Aus dem Kopf aufs Papier!

Gerade Dinge, die wir einerseits erledigen wollen/müssen/sollen/dürfen, uns aber irgendetwas davon abhält, ins TUN zu kommen, scheinen häufig viel größer und viel mehr, als sie wirklich sind. Und genau das umgehen wir, indem wir es aufschreiben.

  1. Aufschreiben (s.o.)
    Auch Fragen, die Sie vielleicht noch dazu haben. Dinge, die ungeklärt sind. Alles aufschreiben.
  2. Je nach Projekt und Umfang können Sie auch erst einmal die Punkte sortieren, die zusammen gehören. Fragen, die aufeinander aufbauen. Fragen, die zuerst geklärt werden müssen. Oder Sie markieren die Punkte nach Prioritäten (wie oben beschrieben).
  3. TUN – Umsetzen (s.o.)
  4. Belohnen

Aus dem Kopf aufs Papier

Aus dem Kopf aufs Papier ist allgemein eine sehr gute Technik, wenn uns etwas durch den Kopf schwirrt. Tagsüber oder abends im Bett. Bevor wir uns damit weiter gedanklich beschäftigen, was wir noch alles erledigen müssen, woran wir denken müssen und dass wir es hoffentlich nicht vergessen, schreiben wir es lieber auf! Ein Zettel auf dem Nachttisch kann so zu einer wesentlich ruhigeren Nacht führen. Denn unser Kopf hat dann auch mal frei.

„Das kann ich mir schon noch merken“, ist ein typischer Einwand, den ich immer wieder höre. Sicher! Das bestreite ich nicht. Und ich will niemandem etwas anderes unterstellen. Darum geht es auch nicht. Es geht einfach darum, dass wir so viel Wichtigeres zu tun haben, dass wir unseren Kopf von diesen vielen „To-Dos“ entlasten können. Damit wir mehr Kapazitäten für anderes zur Verfügung haben. Und vor allem weniger Stress. Denn jeder einzelne Gedanke, der immer und immer wieder durchdacht und gemerkt werden will, beansprucht unser Gehirn. Und je mehr unser Gehirn zu tun hat, umso mehr Stress macht es uns. Und wir wissen alle, was Stress mit uns macht und dass wir davon alle schon viel zu viel haben.

Deshalb auch der Trend zu den Entspannungstechniken, Achtsamkeitsübungen und Meditationen. Dabei geht es darum, den Kopf frei zu machen. Im Hier und im Jetzt zu sein. Den Moment wahrzunehmen. Denn wir sind überall und nirgends. Doch am wenigsten bei der Sache, die wir gerade machen. Wir beschäftigen uns bereits mit dem nächsten Thema und sind gedanklich schon bei der nächsten Erledigung…

Ich wünsche Ihnen nun viel Erfolg bei Ihrer Umsetzung, beim TUN!

Ihre Karen Jahn

Welche Technik nutzen Sie, wenn Sie vor einem Berg von unerledigten Dingen stehen?

Ich freue mich über Ihren Input. Schreiben Sie es gerne unten in die Kommentare.

 

PS: Und wie wir wissen geht es mit etwas Entspannung alles ein wenig leichter… Jetzt werden Sie sich vielleicht fragen: Wie soll ich mich da entspannen? Denn an Entspannung ist da meist gar nicht zu denken. Tatatataaaa… Ich hätte das was 😉  Eine Entspannungshypnose. Einfach mal anschauen. Eine kostenlose Hörprobe finden Sie dort auch:

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6 Kommentare

  1. Marion

    Danke für diese Anregung!
    Ich muss gestehen, dass ich manchmal die „ich mach die Augen zu und mache einfach erst mal was anderes“-Technik nutze. Das bringt mich aber nicht immer weiter

    Ich werde es ausprobieren. Ein „Projekt“ gibt es da, das mir spontan dafür einfällt…

    Antworten
    • Karen Jahn

      Hallo Marion,
      vielen Dank für deinen Kommentar!
      Ja, diese Augen-zu-Technik ist weit verbreitet 😉 Auch wenn wir wissen, dass sie nicht zielführend ist…
      Gerade für ein „Projekt“, ein Thema, eine Aufgabe, die uns beschäftigt ist es eine super Herangehensweise. Denn du wirst wahrscheinlich merken, dass es gar nicht so unmöglich oder gar nicht so groß ist und sich beim Aufschreiben einiges klärt.
      Ich freue mich natürlich über ein weiteres Feedback, wenn du es angewendet hast 🙂
      Herzliche Grüße
      Karen Jahn

      Antworten
  2. Stefan

    Ich habe es probiert.
    Es gefällt mir sehr gut!

    Antworten
    • Karen Jahn

      Super, das freut mich! 🙂

      Antworten
  3. Marc

    Ich habe es gestern Abend, Sonntag also, probiert. Ich habe mich sozusagen frei geschrieben und war danach wirklich ruhiger, was die kommende Woche angeht.
    Guter Tipp!

    Antworten
    • Karen Jahn

      Danke!
      Das freut mich zu lesen! 🙂
      Viele fragen sich „warum soll ich das aufschreiben?“. Doch wenn wir es einfach mal machen, wird es den meisten schnell klar…

      Antworten

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